ZKM | Museum für Neue Kunst, 17.09.2011 – 05.02.2012
 
Pavel Pepperstein
* 1966 in Moskau (RU), lebt und arbeitet in Moskau


The Gulf of Mexico oil spill disaster
, 2011

Pavel Pepperstein ist einer der renommiertesten Künstler der Moskauer Szene. Er hat sich als Autor und Theoretiker einen Namen gemacht und war 1987 Mitbegründer des Künstlerkollektivs Inspektion Medizinische Hermeneutik. Die bevorzugte Ausdrucksweise des Künstlers, Aquarelle und Zeichnungen mit Textkommentaren, knüpft an die Tradition des Moskauer Konzeptualismus an. Federführend in dieser Bewegung war neben Ilya Kabakov auch Peppersteins Vater Viktor Piwowarow. Beide Konzeptualisten begannen ihre Laufbahn als Grafiker und als Illustratoren von Zeitschriften und Kinderbüchern.

In der Serie The Gulf of Mexico oil spill disaster reichert Pepperstein die Darstellung eines aktuellen Weltereignisses mit suprematistischen Formen und ideologischen Symbolen an. Ausgangspunkt der Arbeiten ist die Explosion einer BP-Ölbohrplattform im Frühling 2010. Der Ölteppich an der Meeresoberfläche nimmt die Form eines an Kasimir Malewitsch angelehnten schwarzen Quadrats, eines Hakenkreuzes, eines mythologischen Rehkitzes und eines „schlafenden Gesichts“ an – Schlüsselsymbole in Peppersteins jüngstem Schaffen, aus denen er eine universale visuelle Sprache zur Darstellung der Alltagsrealität entwickeln will. Auch das Erdöl genießt im kapitalistischen Wirtschaftssystem universalen Tauschwert. Bildzitate sowie die Aneignung von Zeichen und Symbolen und deren surreale Neuinszenierung zählen zu den Hauptstrategien von Peppersteins „psychedelischem Realismus“. (DM)

Al_Karim_Hidden_Prisoner

The Gulf of Mexico oil spill disaster, 2011