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We visited Eko Nugroho at work in the exhibition space. CLICK IMAGE TO OPEN GALLERY. All images: Fidelis Fuchs. © ZKM
Eine auf Krücken gestützte Mensch-Maschine und ein maskierter Herzog, eine pyramidenförmige Krake und ein Schild mit dem lakonischen Aufdruck “creamy crisis” – in seiner überdimensionalen Wandarbeit ALIEN NATION zeigt uns Gastkünstler Eko Nugroho seine Perspektive auf Leben und Alltag in Karlsruhe. Und wir müssen zugeben: aus seiner Sicht sehen wir recht seltsam aus. Also haben wir ihn gefragt: “Do you see what we see, Eko Nugroho?”
Eko Nugroho: "Das zentrale Thema meiner künstlerischen Praxis ist das moderne urbane Leben, wie ich es seit 2008 in meinem Projekt Hidden Violence untersuche. Mein Werk ist stark durch Street Art geprägt und ich habe schon immer viel im öffentlichen Raum und mit lokalen Communites gearbeitet. Ich interessiere mich sehr für die sozialen Strukturen in Europa, insbesondere für die Situation älterer Menschen, da ich den Eindruck habe, dass sie hier relativ abgesondert vom Rest der Gesellschaft leben.
Meine Praxis basiert stets auf der Kommunikation zwischen mir, einem Ort und den Menschen, die ich treffe. Basis meiner Arbeiten bilden in der Regel Fotos, die ich in andere Medien übersetze, wie zum Beispiel in Malerei, Wandgemälde, Animation oder traditionelle Stickerei. In diesen Prozess der Übersetzung fließen entscheidend die Eindrücke ein, die ich aus Gesprächen mit den Menschen vor Ort über ihre Stadt und ihr Leben gewinne. Viele der Figuren in meinen Bildern verbergen sich hinter Masken. Das verweist auf eine Tradition aus Java, wo Masken einen hohen Symbolwert haben - so ist etwa das traditionelle indonesische Schattentheater ein wichtiger Einfluss für mich. Indem ich die Köpfe meiner Figuren verfremde oder verberge kommuniziere ich mein Verständnis, das ist das Bild, bei dem ich letztlich ankomme.
Hier in Karlsruhe habe ich viele Bilder von Leuten vor der Pyramide und von bekannten historischen Gebäuden gemacht. Entsprechend waren es geradezu klischeehafte, touristische Stadtansichten, die den Ausgangspunkt für diese Wandarbeit bildeten. Ich spiele gern mit diesen Symbolen und Gemeinplätzen, bin dabei aber nicht sonderlich ernst. Ich mag es, mich über Dinge lustig zu machen und arbeite gern spielerisch mit Sprache. So kommentieren etwa die Sprachspiele auf den Bannern die Probleme, die Globalisierung auf lokaler Ebene erzeugt. Ich denke, wenn es gelingt, Leute zum Lächeln zu bringen, dann kann das auch die Basis für kritische, bewusste Auseinandersetzung sein, ein Ausgangspunkt für Kommunikation."
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