Die KünstlerInnen, deren Arbeiten in dieser Sektion gezeigt werden, reagieren auf die Erfahrung der Omnipräsenz der Massenmedien in der globalen Welt. Indem sie den grenzüberschreitenden Bildkonsum der Populärkultur in ihr Motivrepertoire aufnehmen, spielen sie beispielsweise auf verschiedene Filmkulturen wie Hollywood, Nollywood und Bollywood an, die an ihrem Ort jeweils ein lokales Publikum ansprechen, aber dabei ein wechselndes Repertoire von Klischees benutzen, die global kursieren. So sind kollektive Bilderwelten entstanden, die grenzüberschreitend verschiedene Lebenswelten miteinander verbinden, indem sie oft nur ethnische Typen oder lokale Narrationen gegeneinander austauschen. Es ist gerade der Prozess der permanenten Umschreibung der gleichen Bilder, der von den in dieser Sektion vertretenen KünstlerInnen zum Thema gemacht wird. Wie Anna Jermolaewas Fotografien der Serie Kremlin Doppelgänger (2008/2009) zeigen, wird sogar die Realwelt der Orte fiktionalisiert, wenn der Kreml als Ferienort in der Türkei nachgebaut wird und fotografiert werden kann, ohne der Kreml selbst zu sein. Auch Uniformen und nationale Symbole und sogar Börsennachrichten entpuppen sich auf den zweiten Blick als Bildersprachen. So bringt jede kleine Verschiebung im jeweiligen Kontext ans Licht, wie unscharf die Grenze ist, die zwischen den Bilderwelten und den sogenannten Lebenswelten verläuft. Die Vorstellung (imagination), um Édouard Glissant zu paraphrasieren, verwandelt die Realwelten in kollektive Vorstellungswelten (imaginaries).
Lebenswelten und Bilderwelten
Die KünstlerInnen, deren Arbeiten in dieser Sektion gezeigt werden, reagieren auf die Erfahrung der Omnipräsenz der Massenmedien in der globalen Welt. Indem sie den grenzüberschreitenden Bildkonsum der Populärkultur in ihr Motivrepertoire aufnehmen, spielen sie beispielsweise auf verschiedene Filmkulturen wie Hollywood, Nollywood und Bollywood an, die an ihrem Ort jeweils ein lokales Publikum ansprechen, aber dabei ein wechselndes Repertoire von Klischees benutzen, die global kursieren. So sind kollektive Bilderwelten entstanden, die grenzüberschreitend verschiedene Lebenswelten miteinander verbinden, indem sie oft nur ethnische Typen oder lokale Narrationen gegeneinander austauschen. Es ist gerade der Prozess der permanenten Umschreibung der gleichen Bilder, der von den in dieser Sektion vertretenen KünstlerInnen zum Thema gemacht wird. Wie Anna Jermolaewas Fotografien der Serie Kremlin Doppelgänger (2008/2009) zeigen, wird sogar die Realwelt der Orte fiktionalisiert, wenn der Kreml als Ferienort in der Türkei nachgebaut wird und fotografiert werden kann, ohne der Kreml selbst zu sein. Auch Uniformen und nationale Symbole und sogar Börsennachrichten entpuppen sich auf den zweiten Blick als Bildersprachen. So bringt jede kleine Verschiebung im jeweiligen Kontext ans Licht, wie unscharf die Grenze ist, die zwischen den Bilderwelten und den sogenannten Lebenswelten verläuft. Die Vorstellung (imagination), um Édouard Glissant zu paraphrasieren, verwandelt die Realwelten in kollektive Vorstellungswelten (imaginaries).